Prioritäten

von StayGo Team

Drei Monate Lücke zwischen zwei Blogs – da hatte ein Team offensichtlich andere Prioritäten. Oder ganz viel zu tun in anderen Projekten. Wahrscheinlich beides. Prioritäten zu setzen ist auch für StayGo ein Key-Thema. Wir alle setzen ständig Prioritäten und das nicht immer zum Guten. Sofa statt Spaziergang, Chips statt Haferkeks,  Streaming statt Lesen, Social-Media statt Live-Begegnung, operatives Business statt strategischer Initiative – ständig treffen wir bewusst oder unbewusst Entscheidungen, die unser Leben bestimmen. So ist es auch mit dem Thema Konsum.

Interessanterweise gehen gerade angesichts der Inflation und Preiserhöhungen vor allem Ausgaben für Produkte im Segment „Nachhaltigkeit“ und „Erlebnisse“ zurück. Wie wäre es mit einer anderen Strategie: Ich investiere angesichts gestiegener Kosten nur noch in wirklich dauerhafte, nachhaltige, gesunde oder sinnvolle Produkte, Dienstleistungen oder Erlebnisse und verzichte dafür z.B. auf den 4,95 EUR-Cappuccino im Wegwerfbecher? Nach dem Motto: „Sorry: Billige Sachen kann ich mir derzeit nicht leisten!“.

Was habe ich bereits? Was füge ich meinem Besitz hinzu? Macht das Sinn? Kann ich es mir leisten? Welche Alternativen gibt es? Was kann ich loslassen?

Machen wir die ganze Sache noch eine Nummer größer: Das, was wir für aktuelle (und vorübergehende) Krisen halten, ist in Wirklichkeit nicht nur der neue Normalzustand, sondern ein Wendepunkt, an dem wir lernen können (-müssen? - werden?), andere und bessere Entscheidungen zu treffen. Und hier kommt StayGo ins Spiel. Wir wollen es nicht übertreiben: StayGo ist nicht die Rettung für ein aus den Fugen geratenes Leben. Es ist ein nützliches Werkzeug für mehr Transparenz, bessere Entscheidungen, mehr „Sharing“ & „Caring“. Selbstfürsorge und Fürsorge für andere, indem wir mit unserem Besitz verantwortungsvoller umgehen. Neben der Transparenz gibt es Challenges – die uns motivieren oder inspirieren sollen. Wie wäre es mit der aktuellen Challenge, die wir in StayGo Version 18 (!) anbieten: Identifiziere und veräußere Gegenstände im Wert von 500 € und setze das Kapital für etwas Sinnvolles ein. In Schritt 1 darfst du ganz egoistisch sein und nur an dich denken – verwandele das tote Kapital in ein lebendiges Erlebnis, zum Beispiel  in ein Wochenende in Paris. Fang mit der Selbstfürsorge an – wenn es dir gut geht, kannst du besser für andere da sein. In den nächsten Runden können dann gerne altruistische Schritte gegangen werden.

In Blog 3 hatten wir versprochen, künftig von weiteren Studien im Minimalismus-Kontext zu berichten: Wusstest du zum Beispiel, dass wir dazu neigen, übertriebene Erwartungen an den Preis zu haben, zu dem wir etwas verkaufen wollen, was uns bereits gehört? Der US-Verhaltensökonom Richard Thaler hat herausgefunden, dass wir beim Versuch etwas zu verkaufen deutlich mehr Geld für etwas erwarten, als wir selbst bereit wären dafür zu zahlen. Genau deshalb haben wir diesen Hack für dich: Nimm den Gegenstand, über dessen Verwendung du gerade nachdenkst in die Hand (du kannst ihn sogar wie Marie Condo ein wenig theatralisch an dein Herz drücken) und frage dich: Wenn ich diesen Gegenstand jetzt selbst kaufen müsste, wie viel wäre ich bereit dafür zu zahlen? Unsere eigene Erfahrung: Ganz häufig lautet die Antwort „Gar nichts – ich würde diesen Gegenstand nicht noch einmal kaufen“. Dann solltest du den erwarteten Betrag im Kopf einfach halbieren, um ihn wirklich loszulassen oder noch besser (wenn du es dir leisten kannst) überlegen, wer mit diesem Objekt mehr anfangen kann als du selbst und ihn verschenken frei nach dem Motto: Du kannst nie mehr bekommen, als du gibst. Maximiere nicht deinen vermeintlichen Gewinn um das Risiko, am Schluss in einem Museum voller „wertvoller“ Dinge zu sitzen, die du ohnehin irgendwann loslassen wirst.

Und noch ein kurzer Blick ins StayGo-Kernteam: Da ist Henry, der Software-Entwickler, der mit 23 Jahren auf 20 Jahre Leidenschaft für Computer zurückblicken kann. Sascha, der Entrepreneur, der sein erstes Unternehmen vor 30 Jahren gegründet hat und ein tiefes Verständnis für die Schnittstelle zwischen Innovation und operativer Umsetzung beisteuert und Markus, der seit 40 Jahren Führung & Strategieentwicklung praktiziert, trainiert und coacht. Macht 90 Jahre Erfahrungskapital, das wir zusammenbringen. Was uns verbindet ist die Freude daran, in unserem StartUp canX seit 2016 ungelöste Herausforderungen zu identifizieren und an innovativen Ansätzen zu arbeiten. Fortsetzung folgt.

 

P.S. Der nächste Schritt für StayGo ist die „Public-Beta“, die wir für den Herbst geplant haben.

 

Stay clean!      Henry, Sascha & Markus